- Gemäldeuntersuchung
- Gemäldeuntersuchung,Untersuchung von Gemälden mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden zur genaueren Kenntnis der Materialien und Malmethoden. V. a. bei der Prüfung der Echtheit von Gemälden sind neben der kunsthistorischen Analyse die naturwissenschaftlichen Methoden von besonderem Wert. Mithilfe von Röntgenaufnahmen z. B. lassen sich die verschiedenen Malschichten erkennen. Dabei ergeben sich Aufschlüsse über die Malweise. Kompositionsveränderungen und Reuelinien (Pentimenti) lassen Rückschlüsse auf den Maler, eine bestimmte Schule oder regionale Eigenarten zu. Auch Fälschungen, auf alte, aber künstlerisch wertlose Bildträger gemalt, lassen sich so erkennen. Mit der Fluoreszenzanalyse im UV-Bereich können originale Malschichten von Retuschen unterschieden werden. Infrarot-Untersuchungen (z. B. Infrarotfotografie) ermöglichen das Erkennen und die Analyse von Unterzeichnungen oder anderen, sonst nicht sichtbaren Strukturen des Gemäldeaufbaus. Die mikroskopische Untersuchung von Farbpartikeln kann Aufschluss über die Abfolge der Malschichten und Art und Zustand der Pigmente geben. Die Pigmentanalyse, bei der die Zusammensetzung der Farben untersucht wird, gibt Hinweise auf die Entstehungszeit eines Gemäldes, da bestimmte Farbzusammensetzungen nur zu bestimmten Zeiten existierten und dadurch Erkenntnisse über die Echtheit zu erzielen sind. Eine weitere Hilfe dabei ist die Analyse der Bindemittel der Farben. Schließlich lässt sich das Alter eines Bildträgers aus Holz mithilfe der Dendrochronologie bestimmen.K. Nicolaus: DuMont's Hb. der Gemäldekunde (31986);
Universal-Lexikon. 2012.